Mittwoch, 13. April 2016

36. - 38, Woche (28.03. - 10.04.)


Monteagudo


Letzte Woche war ja mal wieder mehr frei wegen Ostern, aber diese Woche sollte dann eigentlich alles wieder normal sein. Aber in Bolivien natürlich nicht!
Am Montag war ich ganz normal an der Arbeit. Dienstag schleppe ich mich halb krank zum Kindergarten- aber keiner da! Ich liebe es wie uns hier immer bescheid gesagt wird. Naja wenigstens konnte ich mich dann den Tag ein bisschen auskurieren und den nächsten blieb ich auch nochmal zuhause. Donnerstag war ich dann wieder da und Freitag war schon wieder keine Arbeit wegen irgendeines Streiks. Ganze zwei Tage also diese Woche gearbeitet. Glückwunsch!
Eigentlich traurig, da ich ja schon bald wieder nach Sucre muss für drei Wochen und gerne noch etwas Zeit mit den Kindern verbacht hätte.
Aber nächste Woche sollte ich auch nicht mehr arbeiten. Der Streik ging weiter. Am Wochenende war wieder alles geöffnet gewesen,sodass wir einkaufen gehen konnten aber jetzt war für die ganze Woche Streik angesagt. Was hier bedeutet, dass NICHTS arbeitet. Es gibt keinen Markt, keine Schule, keine Taxis, kein Restaurant hat offen und auch die Müllabfuhr fährt nicht geschweige denn Flotas. Die ganze Stadt war lahm gelegt und auch alle Wege nach Monteagudo und aus der Stadt raus waren blockiert. Das bedeutet, dass die Freiwilligen Sopachuy uns dieses Wochenende schon wieder nicht besuchen können. Irgendwie klappt das nie (siehe Karneval)
Erst wussten wir garnicht, was wir nun die ganze Woche machen sollten. Am Montag beschlossen wir mal eine Wanderung in die wunderschöne Natur direkt vor unsere Tür zu machen. Es war wirklich atemberaubend, was wir da sahen. Wir liefen an Feldern vorbei, durch Orangenplantagen, an einem Fluss entlang und in einem Wald, der schon sehr tropische Merkamale aufwies. Es war einfach nur wunderschön. Ein richtig guter Tag. Das sollte sich am Abend aber noch ändern, als ein Stinktier in unser Zimmer lief und uns die Hölle brachte.
Wir waren so fertig vom Tag und wollten früh schlafen gehen, Ich hatte schon geschlafen, als mich meine Mitbewohnerin weckte und meinte sie höre irgendwelche Geräusche. Zuvor hatten schon alle Nachabarn das Tier im Hof bewundert und Fotos gemacht.
Wir suchten das ganze Zimmer ab, aber fanden es nicht. Nach einiger Zeit entdeckten wir es. Es hatte sich in einem winzigen Platz hinter unsere Kommode versteckt. Als wir schreiend aus dem Zimmer liefen, kamen uns unsere Nachbarn zuhilfe, die gesehen hatten wie das Tier in unser Zimmer gelaufen war. Ein Glück konnten die Männer das Tier entfernen. Alleine hätten wir das nie geschafft. Es dauerte auch für die Männer einige Zeit und vorallem war es eine echt Belastung, da der Gestank so stark war, dass man nicht mal auf der anderen Seite des Hofes normal atmen konnte.
Da hatten wir dann unsere Wochenbeschäftigung gefunden. Die nächsten zwei Tage waren wir nur am putzen und waschen. Alle Klamotten, Bettwäsche und Vorhänge wuschen wir, weil der Geruch nicht auszuhalten war. Diese Tage mussten wir auch in dem anderen Zimmer schlafen, weil es einfach nicht ging.
Donnerstag war dann schon alles wieder halbwegs ok und wir konnten wieder einziehen. Am Freitag war dann auch der Streik beendet und ich ging nochmal zur arbeiten. Vor allem um bescheid zu sagen, dass ich die nächsten 3 Wochen für Dele wieder in Sucre sein würde. Und am Sonntag Abend bin ich dann auch schon gefahren.