Freitag, 28. August 2015

2.Woche  (20.8. - 27.8.)

Monteagudo

Circa gegen 4 Uhr morgens ist die Monteagudo-WG im Heimatort angekommen. Endlich kann das WG Leben so richtig beginnen. Zu dieser WG gehören Marlene, Marlene, Vera und ich. Mit Marlene, auch Marley genannt, teile ich mir ein Zimmer. Vera und Marlene, auch Leni genannt, teilen sich ebenfalls ein Zimmer. Es heisst wir hätten die schönste Freiwillgen-Unterkunft abgestaubt. Bisher waren nur 4 Generationen Freiwilliger vor uns hier. Die Wohnung ist ziemlich lustig. Es ist überhaupt nicht das, woran man denkt wenn man das Wort "Wohnung" hört. Es gibt halt zwei Zimmer mit zwei Betten und einer Kleinigkeit für Klamotten. Wirklich nicht viel Ablagefläche. Dann gibt es ein Bad mit Dusche und Klo (Ich vermisse deutsche Klos!) und eine Küche mit Sitzgelegenheit, die auch gleichzeitig Aufenthaltsraum ist. Wenn man von einem Raum in einen anderen will muss man immer erst nach draußen gehen, weil der "Gang" für die Räume einfach draußen ist. Schwer vorzustellen vielleicht. Vielleicht schaffe ich es ja auch mal ein paar Bilder hier hochzuladen. Aber meistens bin ich ja doch zu faul dazu. Also Entschuldigung dafür.
Naja, also nachdem wir angekommen sind haben wir ungefähr zwei Stunden geschlafen und haben dann mit Aturo, vom Hostel in Sucre der sich hier ein bisschen um uns kümmert und alles managet, gefrühstückt. Dann sind wir alle zusammen in die Stadt gefahren. Da war heute ein Fest bzw. Die ganze Woche zum Geburtstag von Monteagudo. Dort haben wir unsere Mentorin kennen gelernt. Leider hatte sie auf Grund vieler Vorbereitungen nur wenig Zeit für uns. Aber wir haben schonmal alles abgeklärt für Montag, unseren ersten Arbeitstag!
Als wir nach Hause kam, wartet dort eine sehr nette Frau (Hilsen) auf uns, die mit uns zu einem Teil des Festes bei uns in der Nähe gegangen ist. Das war unsere erste richtige bolivianische Essenserfahrung. Wir haben Saft aus Zuckerrohrr getrunken, komischen vergorenen Maissaft und ein sehr pikantes Stück Fleisch mit Reis und Kartoffeln. Alles etwas speziell... Danach ist sie noch mit uns einkaufen gegangen. Wir hatten ja wirklich garnichts im Haus. Das war dringend nötig.
So konnten wir am Abend dann schonmal getoastet Brot mit Tomate genießen. Unser erstes richtiges WG Essen.
Den Freitag haben wir erstmal zum einleben genutz. Wir haben ausgeschlafen, gefrühstückt und Spiele gespielt. Abends waren wir mit Hilsen essen. Dazu kam ein Mann names Hektor. Die beiden haben uns dann in eine Karaoke Bar geschleppt. Das war vielleicht noch etwas zu früh. Erstensmal zeitlich früh. Es war nur eine weitere Gruppe da und sonst niemand. Zweitens auch zu früh für uns. Wir waren noch nicht so bereit jetzt irgendeinen peinlichen Song dahinzuschmettern. Aber die andere Gruppe glüklicherweise schon. Auch Hektor hat ein paar Songs zum Besten gegeben. Ausserdem waren wir schon wieder total müde. In Deutschland wäre es ja auch schon tiefste Nacht gewesen.
Dafür bin ich meistens um 8 schon wach und fit. Auch ganz gut für den nächsten Tag, weil wir schon wieder einkaufen mussten und man geht am besten morgens auf den Markt. Nachmittags waren wir mit Hilsen wieder bei uns dahinten auf dem Fest und haben einPferderennen gesehen. Naja...Wir haben zwei mal zwei Pferde eine Bahn entlang renennen sehen innerhalb von 5 Stunden...Danach sind wir zu Hilsens Cousin gegangen. Er saß mit Freunden hinter seinem Haus. Es gab was zu essen, was zu trinken und dann haben sie angefangen Musik zu machen. Das war eine total schöne Stimmung. Danach sind wir mit Hektor Pizza essen gegangen. Aber wir waren bald schon wieder so müde, dass wir gehen mussten.
Am Sonntag war nochmal ein ruhiger Tag. Ausgeschalfen, Pfannkuchen zum Frühstück gemacht, gespielt und geputz! Das war nötig. Sonst war es aber kein besonders guter Tag. Ich war ziemlich niedergeschlagen wegen Heimweh. Ich hoffe das geht weg, wenn wir uns mehr eingelebt haben, arbeiten, eine Routine reinkommt und die Sprache besser beherrschen.
Dann war es auch schon soweit: Der erte Arbeitstag!
Morgens bin ich im Kindergarten. Die Kinder sind total lieb. Das war garnicht so schlimm. Nachmittags bin ich dann in einer Grundschule. Aber heute war da nicht viel Schule. Ich war um zwei da, wie bestellt, aber es war kein normaler Tag. Bis mir das einer der netten Lehrer vermitteln konnte- das war ein schweres Stück Arbeit. Auf jeden Fall bin ich dann um drei wieder hin und dann war auch unsere Mentorin da. Heute war da irgendwie so ein Umwelt-Projekt Tag. Alle Klassen haben überlegt, was man aus Müll alles machen könnte. Da waren echt ein paar gute Sachen dabei. Ich bin mit meiner Mentorin und weiteren Leuten von Stand zu Stand gegangen, habe mir alles angeguckt und dann hat sie sich Punkte für die Klassen aufgeschrieben. Um 17:00 Uhr konnte ich dann schon nach Hause und das wars.
Abends waren Vera und ich Sport machen mit Hilsen. Das war ganz gut. Hier gibt es insgesamt zwei Fitnessstudios.
Am Dienstag war es im Kindergarten so ähnlich wie gestern. Erst wird gesungen, irgendwas gelehrt (z.B. Zahlen oder Buchstaben), dann gibt es was zu essen, dann ist Pause, danach wird was gemalt, wieder Pause, noch was malen, spielen und dann werden die Kinder abgeholt. Der Kindergarten beginnt um 9 Uhr und endet um 12 Uhr. Ich darf die ganze Zeit beim malen helfen, Material vorbereiten, aufräumen, Pausenaufsicht machen.... Mal gucken ob ich noch mehr machen kann wenn ich die Sprache besser kann. Sonst könnte ich mir vorstellen, dass das bald langweilig wird.
Aber heute war ich ja dann das erste Mal richtig in der Schule. Ich war in zwei verschiedenen Klassen durfte einmal die Zahlen von 1-10 auf englisch aufschreiben und aussprechen üben und hab sonst eigentlich nur dumm rumgesessen. Zwischendurch mal die Tafel gewischt oder was ausgeteilt.
Mal gucken ob das jetzt so weiter geht..
Abends haben wir Pfannkuchen mit Hilsen und Hektor gegessen. Waren aber schon alle wieder sehr fertig. So ein Arbeitstag ist schon anstrengend.
Richtig anstrengend war es aber eigentlich am Mittwoch. Die Kinder im Kindergarten waren heute etwas übermütig. Und in der Schule war ich in drei verschiedenen Klassen und hab da Englischunterricht gemacht. Erst habe ich selbst ein paar Wortgruppen angeschrieben. Zum Beispiel Begrüßungen, Zahlen, Tiere, Früchte,...Dann haben die Kinder verschiedene Wörter angeschrieben, ich musste sie auf deutsch nachschlagen und dann auf Englisch anschreiben. Das war anstrengend.
Zum Glück war an diesem Abend einfach mal nichts. Wir haben gekocht und noch einen Film geschaut.
Am Donnerstag wieder dasselbe: Morgens zur Arbeit gehen, Kindergarten (heute habe ich eigentlich nur für die Kinder gebastelt), nach hause fahren mit Taxi oder Micro (Bus). Wenn ich nicht fahre habe ich eine noch kürzere Mittagspause. Die ist schon so kurz. Um zwei muss ich wieder in der Schule sein aber ich muss mich schon viertel vor losmachen, weil die Schule so ziemlich auf der anderen Seite der Stadt ist und demnach muss ich wieder das Taxi nehmen. Mittags ist viel schwieriger hier ein Taxi zu bekommen. In der Schule wieder dasselbe. Die letzte Stunde habe ich sogar alleine schmeißen müssen. Die Lerherin war zwar im Raum hat mir aber den Stift gegeben und sich an den PC gesetzt. Aber die Kinder sind hier alle voll gut erzogen. Die sind ganz begeistert und garnicht aufmüpfig und wenn sie mich in der Pause sehen begrüßen mich alle immer ganz lieb mit "Professora".
Abends haben Vera und ich wieder Sport mit Hilsen gemacht. Dann gabs noch Essen und da war der Tag auch schon wieder rum. Es ist echt gut, wenn langsam Routine reinkommt. Das hilft beim einleben, aber das mit der Sprache müsste auch kommen. Es wird jeden Tag etwas besser, aber ich kann mich immer noch nicht ausdrücken. Das stört echt!

Donnerstag, 20. August 2015

1. Woche  (13.8. - 19.8.)

Der Flug / Hostel in Santa Cruz / Hostel in Sucre / Monteagudo

Halloo!! Endlich kommt es zum ersten Bericht über meine ersten Tage in Bolivien. Endlich wird die große Frage der Fragen geklärt: Kommen Olivien wirklich aus Bolivien? Keine Ahnung wahrscheinlich nicht aber macht eiuch selbst ein Bild. Und immer daran denken: Keine Vorurteile!

Der Flug:
.... war relativ unspektakulär. Aber laaang! Wir (die gesamte Gruppe von allen Freiwilligen, vom Programm Weltwärts, die in Bolivien ein FSJ machen) sind erst von Frankfurt nach Madrid geflogen ( ca 2 Stunden) dann nach Lima (12 Stunden) und dann nach Santa Cruz (ca. 5 Stunden). Das erste Flugzeug war überraschend großräumig und jeder hatte seinen eigenen Bildschirm. Das war echt super zur Unterhaltung (Filme gucken, Musik hören, Serien, gucken, Spiele spielen...). Das Flugzeug für den langen Flug hatte das auch dafür aber schon weniger Platz und das dritte Flugzeug hatte weder Platz noch Bildschirme. 
Mit Bussen wurden wir vom Flughafen abgeholt und ins Hostel in Santa Cruz gebracht.
Ich weiß nicht, ob es nur an der Erleichterung lag endlich da zu sein, aber ich da fand ich das Land schon ziemlich toll. Kurze Anmerkung zum Verkehr: So wie man es sich vorstellt. Rechts überholen, hupen, nicht zögern, alles ganz normal. Vielleicht nicht so extrem, wie man es aus Filme kennt aber doch schon in der Art.

Santa Cruz:
Es war schon gegen Abend als wir angekommen sind. Wir wurden auf die Zimmer verteilt, haben kurz geduscht und sind dann mit dem Organisator, hier auf der Seite der Welt, Essen gegangen. Es gab ein Stück Fleisch mit Käse drauf und Pommes. Das Fleisch war ganz lecker aber die Pommes waren mit so einer "Mehlschicht" überzogen das war echt seltsam...Danach sind wir eigentlich schon schlafen gegangen.

Am nächsten Morgen gabs erstmal Frühstück: Obst (Papaya und Ananass) und Toastbrot mit Marmelade und Dulce de Leche (eine Caramlcreme). Das Obst war ganz weich und süss. Die Marmelade auch. Eher etwas übersüss aber Dulce de Leche schmeckte gut.
Danach sind wir in ein Restaurant gegangen, wo erstmal organisatorisches geklärt wurde und danach auch noch Mittagessen gab, das übrigens auch sehr lecker war.
Am Nachmittag sind wir mit Bussen (Flotas) nach Sucre gefahren. Die Flotas sind Bussen in denen man auch schlafen kann. Es ist zwar ein Sitz aber man kann ihn ganz weit nach hinten machen und es ist auch recht bequeme. Das ist auch ganz gut bei 15 Stunden Fahrt. Trotzdem war es eine ziemliche Holperfahrt. Kein Wunder bei unbefestigten Strassen. Interessanterweise wurde mir in diesem Bus nicht schlecht. Anders als in normalen Bussen,obwohl dieser so stark gewackelt hat, dass man sich manches mal festhalten musste und dachte wir sterben alle gleich.

Sucre:
Morgens sind wir dann in Sucre im Hostel angekommen und wurden auf Zimmer verteilt. Blöderweise musste ich mit einer auf ein Zimmer, die garnicht zu unsere Gruppe gehörte. Zum Glück war sie Deutsche und nett!
Am Nachmittag gab´s erstmal eine Stadtführung durch Sucre. Das wars dann eingentlich auch schon an Programm. Wir Freiwilligen haben noch Spiele gespielt aber waren auch ziemlich müde!
Jetzt kommen immer mehr Konfrontationen mit der Sprache zu Stande. Richtig unangenehm! Ich hoffe ich lerne das schnell...
Am nächsten Tag gings los mit den ganzen "Berhördengängen" zur Beantragung des Visums. Erst zur Polizei, dann zu einer anderen Polizei und dann wieder zu der davor. So in der Art ging das den ganzen Tag. Leicht anstrengend! Zum Frühstück waren wir auf einem Markt und haben einen sehr leckeren Maissaft getrunken und dazu ein Stück frittierten Teig gegessen. Das Essen ist im Großen und Ganzen echt in Ordnung. Es gibt viel Reis und Nudeln, was mir sehr entgegen kommt. Leider ist das Frühstück ziemlich mau. Es gibt oft nur Tee, Kaffe oder Kakao mit einem kleinen halbtrockenen Brötchen mit übersüßter Marmelade. Aber ich werde hier bestimmt zunehmen! Viele Dinge bestehen hier fast nur aus Zucker oder sind einfach nur super fettig.
Dienstag ging´s weiter mit Visabeantragungen. Jetzt auch bei Interpol und beim Notar. Das wars dann aber auch erstmal. In Sucre ist es unerträglich in der Stadt zu laufen. Es liegen so viele Abgase in der Luft, dass man kaum atmen kann.
Mittwoch sind wir morgens zur Sprachschule gegangen und haben angemeldet, was wir gerne lernen möchten. Danach hatten wir Zeit bis nachmittags unser Bus nach Monteagudo angefahren ist. Endlich! Endlich ankommen! Und auspacken!