36. - 38, Woche
(28.03. - 10.04.)
Monteagudo
Letzte Woche war ja mal wieder mehr frei wegen Ostern, aber diese
Woche sollte dann eigentlich alles wieder normal sein. Aber in
Bolivien natürlich nicht!
Am Montag war ich ganz normal an der Arbeit. Dienstag schleppe ich
mich halb krank zum Kindergarten- aber keiner da! Ich liebe es wie
uns hier immer bescheid gesagt wird. Naja wenigstens konnte ich mich
dann den Tag ein bisschen auskurieren und den nächsten blieb ich
auch nochmal zuhause. Donnerstag war ich dann wieder da und Freitag
war schon wieder keine Arbeit wegen irgendeines Streiks. Ganze zwei
Tage also diese Woche gearbeitet. Glückwunsch!
Eigentlich traurig, da ich ja schon bald wieder nach Sucre muss für
drei Wochen und gerne noch etwas Zeit mit den Kindern verbacht hätte.
Aber nächste Woche sollte ich auch nicht mehr arbeiten. Der Streik
ging weiter. Am Wochenende war wieder alles geöffnet gewesen,sodass
wir einkaufen gehen konnten aber jetzt war für die ganze Woche
Streik angesagt. Was hier bedeutet, dass NICHTS arbeitet. Es gibt
keinen Markt, keine Schule, keine Taxis, kein Restaurant hat offen
und auch die Müllabfuhr fährt nicht geschweige denn Flotas. Die
ganze Stadt war lahm gelegt und auch alle Wege nach Monteagudo und
aus der Stadt raus waren blockiert. Das bedeutet, dass die
Freiwilligen Sopachuy uns dieses Wochenende schon wieder nicht
besuchen können. Irgendwie klappt das nie (siehe Karneval)
Erst wussten wir garnicht, was wir nun die ganze Woche machen
sollten. Am Montag beschlossen wir mal eine Wanderung in die
wunderschöne Natur direkt vor unsere Tür zu machen. Es war wirklich
atemberaubend, was wir da sahen. Wir liefen an Feldern vorbei, durch
Orangenplantagen, an einem Fluss entlang und in einem Wald, der schon
sehr tropische Merkamale aufwies. Es war einfach nur wunderschön.
Ein richtig guter Tag. Das sollte sich am Abend aber noch ändern,
als ein Stinktier in unser Zimmer lief und uns die Hölle brachte.
Wir waren so fertig vom Tag und wollten früh schlafen gehen, Ich
hatte schon geschlafen, als mich meine Mitbewohnerin weckte und
meinte sie höre irgendwelche Geräusche. Zuvor hatten schon alle
Nachabarn das Tier im Hof bewundert und Fotos gemacht.
Wir suchten das ganze Zimmer ab, aber fanden es nicht. Nach einiger
Zeit entdeckten wir es. Es hatte sich in einem winzigen Platz hinter
unsere Kommode versteckt. Als wir schreiend aus dem Zimmer liefen,
kamen uns unsere Nachbarn zuhilfe, die gesehen hatten wie das Tier in
unser Zimmer gelaufen war. Ein Glück konnten die Männer das Tier
entfernen. Alleine hätten wir das nie geschafft. Es dauerte auch
für die Männer einige Zeit und vorallem war es eine echt Belastung,
da der Gestank so stark war, dass man nicht mal auf der anderen Seite
des Hofes normal atmen konnte.
Da hatten wir dann unsere Wochenbeschäftigung gefunden. Die nächsten
zwei Tage waren wir nur am putzen und waschen. Alle Klamotten,
Bettwäsche und Vorhänge wuschen wir, weil der Geruch nicht
auszuhalten war. Diese Tage mussten wir auch in dem anderen Zimmer
schlafen, weil es einfach nicht ging.
Donnerstag war dann schon alles wieder halbwegs ok und wir konnten
wieder einziehen. Am Freitag war dann auch der Streik beendet und ich
ging nochmal zur arbeiten. Vor allem um bescheid zu sagen, dass ich
die nächsten 3 Wochen für Dele wieder in Sucre sein würde. Und am
Sonntag Abend bin ich dann auch schon gefahren.
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