7.Woche
(27.9. - 4.10.)
Monteagudo
Die erste Woche nach Sucre war...garnicht so schlecht. Am Wochenende
dachte ich noch alles wäre genauso ungut wie vorher. Aber in der
Schule und im Kindergarten hat alles etwas besser geklappt. Für die
Schule hatte ich mir vorgenommen mit den Kinder Wortfelder
durchzuarbeiten bis Weihnachten. Also hatte ich ein bisschen Plan.
Aber jetzt bräuchte ich doch noch mehr Ideen, was ich mit denen
machen könnte und vor allem wie ich denen wirklich was beibringe.
Der Sprachkurs hat anscheinend doch was gebracht. Eine Lehrerin
meinte mein Spanisch wäre viel besser geworden. Mein Spanisch ist
immer noch grottig, aber das Ego freut sich trotzdem. Ich brauche
noch viel viel mehr Übung und Zeit.
Im Kindergarten hat sich nicht viel verändert. Ich darf immer
mindestens eine Bastelsache vorbereiten- da geht schonmal schön viel
Zeit weg. Ich kann dann beim Malen und Ähnlichem helfen aber sonst
kann ich nicht viel machen. Ich überlege deshalb auch an einer
Option zum Kindergarten. Ich weiß leider nicht, was ich noch machen
könnte. Ich denke, ein Bolivianer könnte diesen Job besser
übernehmen. Der könnte sich ohne die Sprachprobleme viel besser
durchsetzten. Eigentlich ist das auch nur ein ganz normaler FSJ-Job,
wie in Deutschland. Für mich fehlt hier ein bisschen der
entwicklungspolitische Hintergrund. Als unsere Mentorin einmal mit
mir redete ´, eigentlich wegen Marley weil sie schon am Sonntag
Monteagudo verlässt und zurück nach Deutschland zurückkehrt,
meinte ich zu ihr, nachdem sie mich glücklich umarmte weil ich
weiterhin hier bleiben würde, dass ich nicht glaube eine große
Hilfe zu sein. Ihre Antwort war "ja aber natürlich und in der
Schule auch". Sie hat sogar nochmal die Kindergärtnerin
rausgeholt und sie gefragt. Aber ich bin mir nicht so sicher, ob sie
die Wahrheit gesagt hat, als sie meinte "ja,ich sei eine Hilfe".
Aber zu gehen wäre auch ein bisschen schade, weil die Kinder sehr
lieb sein können. Manche sind aber auch einfach nur Teufel.
Ich überlege auch an eigenen Projekten etwas durchzuführen, aber
alleine kann ich nichts umsetzen und die Frage ist auch wann. Morgens
bin ich im Kindergarten und Nachmittags in der Schule. Wenn ich nicht
im Kindergarten wäre, wäre es auch schwierig morgens was
umzusetzten. Ich versuche jetzt erstmal bis Weihnachten alles so
durchzuziehen und dann bin ich ja auch mit der Sprache und allem hier
vertrauter und weiß vielleicht auch eher was gut ankommen würde
oder nützlich wäre.
Am Freitag ist mir noch was interessantes passiert: Ich war etwas
spät dran auf dem Weg zum Kindergarten und kurz bevor ich da war,
bin ich einer Mutter aus meiner Kindergartengruppe begegnet. Die
kannte ich schon, weil sie auch manchmal im Kindergarten hilft. Ich
dachte wir gehen zum Kindergarten.Offensichtlich hatte ich sie nicht
verstanden, weil sie mich mit zur Markthalle nahm und mich zum
Frühstück einlud. Sie macht das anscheinend jeden Morgen mit ihrem
Sohn. Das war echt super nett. Hatte ich also zweimal gefrühstückt
an dem Tag- nagut. Aber das Frühstück in der Markthalle war auch
sehr lecker. Das muss man wirkich nochmal sagen: Alle Leute sind hier
so super nett und freundlich.
Ich war dann aber doch froh, dass Wochenende war. Den Samstag haben
wir mit einkaufen, putzen, Filme gucken und abends Essen gehen
verbracht. Heute, Sonntag, haben wir gewaschen und werden nachher
Marley noch verabschieden.
Ich habe übrigens jetzt einen weiteren Blog nur für Fotos erstellt:
https://www.tumblr.com/blog/myexploremoreposts
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